© Mario Böni
Wiedehopf
Der Aktionsplan Wiedehopf Schweiz beschreibt die Rahmenbedingungen (Ziele, Strategien, Massnahmen, Rolle der Akteure etc.) zur Erhaltung und Förderung dieser gefährdeten Vogelart in der Schweiz. Es geht darum, die Abnahme der Bestände zu stoppen, die bestehenden Lebensräume zu erhalten und zusätzliche zusammenhängende und vernetzte, reich strukturierte Landschaften und lichte Wälder mit einem guten Angebot an Grossinsekten und Bruthöhlen zu schaffen. Der Aktionsplan konkretisiert die Massnahmen zum Schutz und zur Förderung des Wiedehopfs, z. B. durch Massnahmen zur Verbesserung der Lebensraumqualität oder Vernetzung von Gebieten. Im Weiteren beschreibt er die organisatorischen und finanziellen Grundsätze.
The Swiss Action Plan for the Hoopoe describes the framework (i.e. the aims, strategies, measures, protagonists and their roles etc.) for the protection and conservation of this species in Switzerland. The goals of the action plan are to stop the decline of the population, to preserve existing habitats and to connect them to a network of new ones, such as richly structured open landscapes and woodlands with a rich supply of large insects and nesting holes. The action plan details the measures needed to preserve and favour the hoopoe, e.g. habitat improvement or interconnection, and describes their organisational and financial principles.
Il Piano d’azione svizzero per l’Upupa descrive le condizioni generali (obiettivi, strategie, misure, ruolo degli attori ecc.) che garantiscono la conservazione e la promozione di questo uccello minacciato. Si tratta di arrestare la diminuzione degli effettivi, di conservare gli habitat esistenti e di creare altri habitat collegati p. es. paesaggi molto strutturati e foresta rada con abbondanza d’insetti di grandi dimensioni e cavità per nidificare. Il Piano d’azione concretizza le misure di protezione e di promozione dell’upupa, per esempio mediante misure di miglioramento della qualità degli habitat o il collegamento degli stessi. Descrive inoltre i principi organizzativi e finanziari.
Zusammenfassung
Der Wiedehopf ist in der Schweiz gefährdet. Der gesamtschweizerische Bestand umfasste 2008 rund 190 Reviere. Der Wiedehopf besiedelt offene bis halboffene und oft reich strukturierte Kulturlandschaften, bevorzugt in tieferen Lagen. Die aktuellen Verbreitungsschwerpunkte liegen im Zentralwallis, in der Waadt am Genfersee, in Graubünden und im Tessin. Mit Ausnahme der Vorkommen am Nordufer des Genfesees und vereinzelter sporadischer Bruten in den Kantonen Bern und Freiburg in den 1990er-Jahren ist die Art aus dem Mittelland und dem Jura weitgehend verschwunden. Einzig im Zentralwallis ist dank Artförderungsmassnahmen seit 2000 eine deutliche Bestandserholung festzustellen. Damit kurzfristig die Erhaltung des aktuellen Wiedehopfbestands und mittel- bis langfristig ein solcher von mindestens 300 Brutpaaren erreicht werden kann, braucht es ein koordiniertes Vorgehen von Bund, Kantonen und weiteren Akteuren.
Dazu werden im Aktionsplan folgende Ziele bis 2024 festgelegt: Die aktuellen Wiedehopfbestände und ihre Lebensräume bleiben in ihrer heutigen Verbreitung erhalten, potenzielle Lebensräume werden aufgewertet und vernetzt, um Neuansiedlungen und damit eine Arealausweitung zu begünstigen. Der Bestand beträgt mindestens 300 Brutpaare. Dazu werden wo notwendig Massnahmen zur Verbesserung des Lebensraumes umgesetzt (Verbesserung von Nahrungsangebot und -erreichbarkeit durch Erhaltung und Förderung von Grossinsekten wie Maulwurfsgrillen, Heuschrecken und Engerlingen, Verbesserung des Bruthöhlenangebots, Vernetzung von Brut- und Nahrungsgebieten, Vermeidung von Störungen).
Ein Mittel dazu sind die vom BAFU den Kantonen vorgeschlagenen Massnahmen zur Förderung des Wiedehopfs in den Programmvereinbarungen zu den Produkten «Biodiversität im Wald» und «Arten, Biotope und ökologischer Ausgleich»1. Für die Umsetzung der Massnahmen werden die Kantone vom BAFU finanziell unterstützt. In aktuellen und potenziellen Vorkommensgebieten soll der Wiedehopf auch durchMassnahmen im Bereich Landwirtschaft – der Wiedehopf ist eine landwirtschaftliche Zielart – z. B. über das Instrument des ökologischen Ausgleichs und in Vernetzungsprojekten gefördert werden. Die Schweizerische Vogelwarte Sempach und der Schweizer Vogelschutz SVS/BirdLife Schweiz beraten die Akteure und stellen die nationale Koordination sicher.