© Marcel Burkhardt
Steinkauz
Der Aktionsplan Steinkauz Schweiz beschreibt Rahmenbedingungen (Ziele, Strategien, Massnahmen, Rolle der Akteure usw.) zur Erhaltung und Förderung dieser gefährdeten Vogelart des Kulturlandes in der Schweiz. Es geht darum, die kleinen, im Flachland noch existierenden Bestände zu fördern und die Wiederbesiedlung früher besiedelter Regionen zu ermöglichen, die untereinander vernetzt sein sollten. Der Aktionsplan gibt einen Überblick über die aktuelle Situation des Steinkauzes in der Schweiz sowie über die bisherigen und laufenden Aktivitäten zugunsten dieser Art. Er präzisiert die notwendigen Massnahmen, um den Steinkauz zu schützen und seine Bestandsentwicklung zu begünstigen, insbesondere durch eine Aufwertung des Lebensraums und eine gezielte Förderung von Brutmöglichkeiten. Er legt auch die Grundsätze der Organisation und der Finanzierung der Aktivitäten fest.
The Swiss Action Plan for the Little Owl describes the framework (i.e. the aims, strategies, measures, protagonists and their roles, etc.) for the protection and conservation of this threatened farmland species in Switzerland. This means supporting the recovery of the small populations remaining in the lowlands and enabling them to spread into new areas that should be inter-connected. The action plan reviews the present situation of the Little Owl in Switzerland and the actions that have already been undertaken or are underway to favour the species. It describes the necessary measures to save the Little Owl and to foster a population increase, specifically by means of improving habitats and by targeted increase in the offer of nest boxes. The action plan also sets the underlying organisational and financial principles.
Il piano d'azione svizzero per la Civetta descrive le condizioni quadro (cioè gli obiettivi, le strategie, le misure, i protagonisti ed i loro ruoli, ecc.) per la tutela e la conservazione di questa specie minacciata dell’ambiente agricolo in Svizzera. Si tratta di sostenere il recupero delle piccole popolazioni residue in pianura e di promuovere la loro diffusione in nuove aree che dovrebbero essere collegate fra loro. Il piano d'azione esamina la situazione attuale della Civetta in Svizzera e le azioni che sono già state avviate o sono in corso per favorire la specie. Descrive le misure necessarie per salvare la Civetta e per favorire l’aumento delle popolazioni, in particolare mediante il miglioramento degli habitat e l’aumento mirato della disponibilità di cavità per la nidificazione. Il piano d'azione stabilisce anche i principi organizzativi e finanziari delle attività.
Zusammenfassung
Der Steinkauz ist in der Schweiz eine gefährdete Art. Im Jahr 2014 umfasste der Gesamtbestand 121 Reviere, verteilt im Wesentlichen auf die Kantone Genf, Jura (Ajoie) und Tessin (Mittel- und Südtessin). Diese Art verzeichnete in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts eine sehr starke Abnahme. Seither nehmen die Bestände wieder leicht zu. Die schweizerischen Bestände behaupten sich zur Hauptsache in den Grenzgebieten und stehen in Verbindung mit denjenigen der Nachbarländer.
Der Steinkauz besiedelt offene Landwirtschaftsgebiete im Flachland (≤ 600 m ü. M. in der Regel). Der passende Lebensraum besitzt eine grosse Vielfalt an Strukturen und umfasst insbesondere Extensivwiesen und -weiden, Hochstammobstgärten, alte Bäume und Hecken. Eine grosse Vielfalt in der Bodenbedeckung (Höhe und Dichte im Acker- und Grünland) ist für ihn günstig. Schliesslich ist das Vorkommen von Hohlräumen wesentlich, und zwar sowohl für die Tagesruhe als auch für die Brut.
Im Aktionsplan werden folgende Ziele festgelegt: Die heutigen Bestände in den verschiedenen Regionen werden gestärkt, und die Wiederbesiedlung von Gebieten mit günstigen Lebensräumen wird ermöglicht. Mittelfristig (bis 2024) wird eine Anzahl von 170 Revieren angestrebt.
Dazu müssen Massnahmen auf mehreren Ebenen ergriffen werden:
- Im Bereich der Raumplanung muss die Orts- und Regionalplanung die Erhaltung von Lebensräumen sicherstellen, insbesondere in Dorfnähe, wo sich die Hochstammobstgärten und die vielfältigen kleinen Landwirtschaftsparzellen konzentrieren.
- Was die Qualität des Lebensraums angeht, so braucht es Massnahmen zur Aufwertung (häufig schon im Gange). Dazu gehören insbesondere der Erhalt und die Erneuerung der Hochstammobstgärten und von Reihen hochwüchsiger Bäume, die Aufrechterhaltung und Ausdehnung extensiv genutzten Grünlands sowie die Schaffung (oder Erhaltung) von Kleinstrukturen (Hecken, Lesesteinhaufen usw.). Agrar-ökologische Vernetzungsprojekte werden gestützt auf die Bundesverordnung DZV gefördert. Für die Fortpflanzung ist besonders wichtig, dass man dem Steinkauz genügend Höhlen anbietet, indem zur Ergänzung des natürlichen Angebots in den Lebensräumen Nistkästen angebracht werden. Im Weiteren sind auch Änderungen in der landwirtschaftlichen Praxis zu fördern, besonders was das Mähen von Wiesen betrifft (gestaffelte Schnitte), damit der Steinkauz für die Fütterung seiner Jungen genügend Beute findet.
Für die Umsetzung der Massnahmen ist eine gute Zusammenarbeit zwischen Landwirten, lokalen Natur- und Vogelschutzvereinen, Kantonen und Gemeinden wesentlich. Die Kantone werden dabei vom BLW durch die Biodiversitätsbeiträge gemäss DZV und durch das BAFU z.B. durch die NFA-Programmvereinbarung «Arten, Biotope und ökologischer Ausgleich» finanziell unterstützt. Die Schweizerische Vogelwarte und der Schweizer Vogelschutz SVS/BirdLife Schweiz beraten die Akteure und stellen die Koordination sicher.