© Jari Peltomäki

Haselhuhn

Newsletter AG Waldhühner

Die Arbeitsgruppe (AG) Waldhühner und Waldschnepfe ist eine lose Vereinigung von Leuten, die die vier Prioritätsarten für Artenförderungsprogramme Auerhuhn, Haselhuhn, Birkhuhn und Waldschnepfe und ihre Lebensräume kennen und zu ihrer Erhaltung bzw. ihrem Schutz beitragen wollen. Mit ihren Aktivitäten will die AG mithelfen, die Ziele im Rahmenprogramm Artenförderung Vögel Schweiz zu erreichen. Leiter der AG ist Pierre Mollet, der im Programm Artenförderung Vögel Schweiz für die Arten zuständig ist.

Alle Newsletter finden Sie hier.

Anmeldung für Newsletter: Schicken Sie ein Mail an Pierre Mollet (pierre.mollet@vogelwarte.ch).
 

Merkblatt

Auerhuhn und Haselhuhn: ihr Schutz in der regionalen Waldplanung.
Blattner, M. & A. Perrenoud (2001)
Bundesamt für Umwelt BAFU und Schweizerische Vogelwarte, Bern & Sempach

 

Elemente für Artenförderungsprogramme Vögel Schweiz

Die folgenden Informationen basieren auf dem Bericht von Spaar et al. (2012).

1. Hintergrundinformationen

Aktuelle Entwicklung von Verbreitung und Bestand
In der Schweiz ist das Haselhuhn im Jura östlich bis Oensingen sowie in den nördlichen und südlichen Voralpen und Alpen verbreitet. Die ursprünglich auch in Tieflagen vorkommende Art hat heute ihre Hauptverbreitung in der Höhenstufe zwischen 1000 und 1600 m ü.M. In etwa 30 % der in den 1970er-Jahren besetzten Atlasquadrate gelang in den 1990er-Jahren kein Nachweis mehr. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts hat das Haselhuhn das Mittelland und den östlichen Jura vollständig aufgegeben. Auch in den nördlichen Voralpen sind mindestens örtlich Bestandseinbussen und Arealverluste bekannt. Der Gesamtbestand wurde 1988 grob auf 7500–9000 Brutpaare geschätzt.

Lebensraumansprüche
Das Haselhuhn bewohnt verschiedene Waldtypen, sofern sie in enger räumlicher Verzahnung gleichzeitig das starke Deckungsbedürfnis dieser Vogelart befriedigen und genügend Nahrungspflanzen bieten. Fast immer sind diese Wälder vertikal und/oder horizontal stark strukturiert. Von zentraler Bedeutung sind Menge und Verteilung der Winternahrung, die aus Beeren, Kätzchen, Knospen und Triebspitzen verschiedener Gehölzarten besteht, und die Winter­deckung. Bewohnt werden Nadel- und Mischwälder sowie, vor allem auf der Alpensüdseite, auch Laubwälder, jedoch keine grossflächigen Grünerlen- und Kastanien-Reinbestände. Artenarme, einförmige Wirtschaftswälder und homogene dichte Bestände ohne Lichtungen werden gemieden.

Gefährdung
Als hauptsächliche Rückgangsursache gelten die folgenden Faktoren: zu geringer Flächenanteil und ungenügende Verteilung stark strukturierter Waldbestände, aktive Reduktion der Nahrungsgehölze anlässlich der Jungwaldpflege, Beschattung lichtbedürftiger Strukturen und der Nahrungspflanzen durch Zunahme des Kronenschlusses.

Limitierende Faktoren
Flächenanteil und Verteilung von störungsarmen, stark strukturierten Waldflächen mit gut ausgebildeter und vielfältiger Strauch- und Krautschicht. Nahrungs- und Deckungsangebot im Winter. Nasse Witterung zur Aufzuchtzeit.

Perspektive
Durch das Aufkommen von holzartenreichen Pionierwaldbeständen auf nicht mehr genutzten Wiesen- und Weideflächen, durch Sturm- und Borkenkäferflächen sowie aufgrund der zunehmenden Energieholznutzung ist zu erwarten, dass sich der Lebensraum des Haselhuhns mindestens regional günstig entwickelt, sofern die forstliche Nutzung die für das Haselhuhn wichtige Habitatelemente berücksichtigt. In den Laub- und Mischwäldern des Juras und der Voralpen hingegen könnten sich die Lebensraumbedingungen örtlich auch verschlechtern, vor allem dort, wo die Buchenverjüngung in der Kraut- und Strauchschicht sehr dominiert.

Schutzstatus
Rote Liste CH: NT, potenziell gefährdet
Priorität CH: B2, potenziell gefährdete Art mit geringer internationaler Verantwortung der Schweiz
Konventionen: Berner Konvention: geschützt (Anhang 3)

2. Laufende Aktivitäten, Erfahrungen aus Schutz und Forschung

Laufende Schutzmassnahmen und Programme
In verschiedenen Kantonen werden Massnahmen (z.B. forstliche Eingriffe, Einrichten von Waldreservaten) zugunsten des Haselhuhns umgesetzt (u.a. in den Kantonen BE, BL, GL, NE, VD, VS).

Forschungsprogramme

Bekannte Artenförderungsmassnahmen national und international

Notwendige Projekte (Artenförderung, Forschung, Monitoring)